Statement von der Vorsitzenden Carmen Kurz-Ketterer zur Impfpflicht in der Pflege

 

Die derzeitige Forderung aus der Politik nach einer Corona-Impfpflicht für Pflegekräfte geht nach dem Willen des Arbeitgeber- und BerufsVerband Privater Pflege (ABVP) e.V. an der Realität vorbei. "Es wäre ein völlig falsches Signal, gerade dem Berufsstand, der von Anfang an in der Corona-Pandemie seiner Arbeit weiter und unermüdlich beim Pflegebedürftigen und am Patienten aufopferungsvoll nachgegangen ist, während andere im Homeoffice waren, jetzt auch noch Zwangsmaßnahmen aufzuerlegen", sagt Carmen Kurz-Ketterer, Vorsitzende des ABVP. "Die Impfquote in der Pflege ist hoch und wir empfehlen auch die Impfung, aber Politik und Gesellschaft müssen verstehen, dass man sich die Pflege nicht herauspicken und einerseits mit Applaus beehren, andererseits aber als Sündenbock stigmatisieren kann. Man würde so Pflegekräfte gerade wegen ihres Einsatzes "an der Front" auch noch bestrafen, obwohl es doch jeder selbst in der Hand hat, sich durch eine Impfung zu schützen", so Kurz-Ketterer weiter. "Bei einem solchen Vorgehen entstehen Frust und Trotzreaktionen bei den hart arbeitenden Pflegekräften. Das könnte gerade im aktuellen Pflegenotstand dazu führen, dass noch mehr Pflegekräfte ausfallen". "Den politischen Entscheidern muss mehr einfallen, als nur gegen die Pflege zu schießen".
Der ABVP e.V. vertritt deutschlandweit die Interessen von ambulanten Pflegeeinrichtungen. Zusammen mit seinen Mitgliedern setzt sich der Verband für den Grundsatz „ambulant vor stationär" ein. Ziel des ambulanten Pflegeverbandes ist die Selbstbestimmung der Betroffenen zu wahren.